Freiwillige Feuerwehr Reichelsheim/Wetterau e.V.
30 Jahre Jugendfeuerwehr - Eine kleine Festnachlese
Ein schönes Festwochenende geht mit Regen zu Ende. Für den Abbau hat das Wetter gerade noch gehalten. Zwei Tage lang hat die Reichelsheimer Feuerwehr den 30. Geburtstag ihrer Jugendfeuerwehr gefeiert. Den Auftakt der Veranstaltungen machten die Spiele ohne Grenzen der Jugendfeuerwehren am Samstagmorgen. Für den Samstagabend hatte die Reichelsheimer Wehr Feuerwehren und Vereine zu einem Gaudiwettkampf eingeladen, anschließend gab es Musik und Tanz mit Ben Karell und Roy Glitter. Am Sonntag hatte die Feuerwehr zum Familientag ans Feuerwehrhaus eingeladen.
Herzlichen Dank allen Besuchern, (Jugend-)Feuerwehren und den vielen Helfern für dieses Schöne Fest!
Spiele ohne Grenzen
19 Mannschaften aus der ganzen Wetterau konnte die Jugendfeuerwehr am Samstagmorgen in Reichelsheim zu den „Spiele ohne Grenzen“ begrüßen. Auch zwei Gruppen der Heuchelheimer Löschzwerge und das Jugendrotkreuz Weckesheim nahmen teil. Acht Spiele hatte sich das Organisationsteam rund um Jugendfeuerwehrwartin Viviane Rodriguez-Lopez und Wehrführer Benjamin Freiter ausgedacht und im Ort verteilt aufgebaut. Beispielsweise lagen da 19 Schließzylinder zu denen der jeweils passende Schlüssel gesucht werden musste. An einer anderen Station war an sechs Seilen ein spezieller Haken aufgehängt, mit dem die Gruppe zusammen kleine Holzklötzchen auffischen und stapeln musste. Am Angelteich mussten mit Wasser getränkte Schwämme von der Hälfte der fünfköpfigen Teams über eine Wand geworfen werden und auf der Gegenseite aufgefangen und ausgedrückt werden. Dabei wurde die so transportierte Wassermenge gewertet.
Nach rund drei Stunden waren die Spiele von den Mannschaften absolviert und die Ergebnisse wurden ausgewertet. Zur Siegerehrung konnte Vorsitzender Alexander Hitz und Jugendfeuerwehrwartin Viviane Rodriguez-Lopez Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis, Stadtverordnetenvorsteherin Lena Herget und den ersten Stadtrat Dieter Falzmann im Feuerwehrhaus begrüßen. Sieger wurde die Jugendfeuerwehr Ober-Seemen gefolgt von Bindsachen und Langenhain-Ziegenberg.
Welcher Schlüssel passt in welches Schloss? Die Jugendfeuerwehr Echzell ist gerade auf der Suche danach.
Das Jugendrotkreuz beim Balltransport mitteln Bettlaken.
Wieviel Wasser wird am Ziel ankommen? Mit einer Wasserflasche zwischen den Knien muss die THW-Jugend einen Parcours bewältigen.
Funktioniert diese Technik? Betreuer Stefan Petermann bläst einen Feuerwehrschlauch auf, durch den die Löschzwerge einen Golfball transportieren müssen.
Nasse Sache: Mit Schwämmen müssen die Jugendfeuerwehren Wasser transportieren. Dabei fliegen die Schwämme über eine Trennwand und müssen auf der gegenüberliegenden Seite gefangen werden.
Vertreter der Teilnehmenden Mannschaften mit Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis (rechts), 1.Vorsitzendem Alexander Hitz (2.v.r.) und Jugendfeuerwehrwartin Viviane Rodriguez-Lopez (3.v.l., hinten).
Gaudiwettkampf
Am Gaudiwettkampf der Vereine nahmen am Samstagabend 10 Feuerwehren aus dem Kreisgebiet teil, sowie das Rotkreuz Weckesheim und der Reichelsheimer Musikverein. An sechs Spielstationen verteilt im Ort konnten sich die sechsköpfigen Mannschaften in den Spielen, die zuvor auch die Jugendfeuerwehren absolviert hatten, messen. Zusätzlich dazu gab es ein gemeinsames Abschlussspiel vor dem Feuerwehrhaus: Jede Mannschaft musste das rund 13,5 Tonnen wiegende Löschfahrzeug der Reichelsheimer Wehr über eine Strecke von 16 Metern durch den Hof des Feuerwehrhauses ziehen. Im Durchschnitt brauchte jede Gruppe dazu rund 16 Sekunden, die hundertstel Sekunden brachten die Entscheidung. Die weibliche Mannschaft des DRK erhielt Unterstützung aus der Reichelsheimer Wehr und der Musikverein verlieh dem Fahrzeug etwas „Nachschub“ so dass der LKW nach nur rund 10 Sekunden über die Ziellinie rollte. Pech für den Musikverein, denn der landete damit einen Platz weiter hinten – aber die Gaudi stand dafür im Vordergrund.
Sieger des Gaudiwettkampfes wurde die Feuerwehr Nieder-Mörlen vor Wohnbach und der gemeinsamen Gruppe der Feuerwehren Dorn-Assenheim und Weckesheim. Nach der Siegerehrung feierten die Mannschaften zusammen mit vielen Reichelsheimern in einer heissen Sommernacht den 30. Geburtstag der Jugendfeuerwehr. „Ben Karell und Roy Glitter“ sorgten mit musikalischen Partykrachern für beste Stimmung in Zelt, Fahrzeughalle und Feuerwehrhof.
Die gemeinsame Gruppe der Feuerwehren Dorn-Assenheim und Weckesheim versuchen ihr System des Golfballtransports durch den Feuerwehrschlauch.
Ruhiges Händchen gefragt: Die Mannschaft der DRK Ortsgruppe Weckesheim stapelt Holzklötzchen mit einem an sechs Seilen hängenden Haken.
Hau Ruck - Wer hat die beste Zeit? Beim gemeinsamen Abschlusspiel im Feuerwehrhof musste das 13,5 Tonnen schwere Löschfahrzeug um die Wette gezogen werden. Vorsitzender Alexander Hitz moderierte den Wettbewerb und ließ die Zuschauer die Mannschaften anfeuern.
Hatten Spass in Reichelsheim: Die Vertreter der 12 teilnehmenden Mannschaften mit Wehrführer Benjamin Freiter (links) und Vorsitzendem Alexander Hitz (rechts).
Familientag
Der Familientag am Sonntag begann mit einem Familiengottesdienst im Feuerwehrhaus. Pfarrerin Angela Schwalbe hatte den Gottesdienst, an dem rund 40 Personen teilnahmen, thematisch auf den Geburtstag der Jugendfeuerwehr ausgerichtet. An den Fürbitten nahmen Vorsitzender Alexander Hitz, Jugendfeuerwehrmann Nico Jung und Annika Burg teil.
Anschließend startete der große Familientag am Feuerwehrhaus. Neben Wasserspielen für die Kinder, die von der Jugendfeuerwehr betreut wurden, stand eine große Feuerwehrhüpfburg bereit und das DRK bot Kinderschminken an – viele bunte Kindergesichter zeugten von einer regen Annahme.
Gleich in der Einfahrt zum Feuerwehrhaus dreht sich alles um Verkehrsunfälle: Im Überschlagsimulator der Deutschen Verkehrswacht erlebten rund 30 Besucher einen Überschlag im PKW und wurden von den beiden „Crash-Instructors“ instruiert, wie sie sich aus dem Fahrzeug retten können ohne die Halswirbelsäule beim Lösen des Rettungsgurtes zu verletzen. Wenige Meter weiter standen der stellvertretende Wehrführer Lars Weisel und Armin Nohl mit Rettungsschere und –spreizer bereit. An einem Unfallfahrzeug konnte sich die Besucher „ein Stück abschneiden“: Ausgerüstet mit Schutzkleidung der Feuerwehr durften sie am Unfallfahrzeug unter Anleitung mit dem Rettungsgerät der Feuerwehr üben. Am Infostand der Feuerwehr ließen sich rund 50 Besucher vom 2.Vorsitzenden Christoph Redl und Dominik Rodriguez-Lopez eine kostenlose Rettungskarte für ihren PKW ausstellen lassen. Sie hilft der Feuerwehr bei einem Verkehrsunfall schnell die richtigen Stellen für den Einsatz des Rettungsgerätes zu finden.
Im Feuerwehrhof selber drehte sich das Angebot der Feuerwehr um die Sicherheit der Bürger im Brandfall. Unter Anleitung von Sebastian Nett und Tobias Bönsel konnten Feuerlöscher an einem simulierten gasbetriebenen Mülleimerbrand ausprobiert werden. Die Feuerwehr zeigte in mehreren Demonstrationen die hervorragende Wirkung von modernen Feuerlöschsprays an einem brennenden Wohnzimmersessel. In Kombination mit Rauchmeldern ist das Löschspray ein guter Schutz bei Entstehungsbränden in der Wohnung. Am Infostand der Feuerwehr konnten die Besucher gleich ein Feuerlöschspray erwerben.
Der Förderverein nutzte die Veranstaltung, um einen vom Verein gekauften Rollcontainer für den neuen Gerätewagen Logistik offiziell in Dienst zu stellen. Der Rollcontainer dient bei Unwettereinsätzen dazu, Pumpen und Sauger mit allem Zubehör an die Einsatzstellen zu bringen und mit wenigen Einsatzkräften effektiv zu nutzen. Vorsitzender Alexander Hitz erläuterte die Anschaffung im Wert von rund 2500,- Euro und übergab der Rollcontainer Wehrführer Benjamin Freiter, dem stellv. Stadtbrandinspektor Bernd Philippi und Bürgermeister Bertin Bischofsberger.
Gegrilltes und eine große Kuchentheke rundeten den Familientag um das Feuerwehrhaus ab.
Unsere Jugendfeuerwehr darf das neue Feuerlöschspray ausprobieren und zeigt den Besuchern wie schnell und effektiv man damit einen Entstehungsbrand wie hier dem brennenden Sessel, löschen kann.
Wehrführer Benjamin Freiter und sein Stellvertreter Lars Weisel wollen den Überschlagsimulator der Deutschen Verkehrswacht ausprobieren und bekommen hier gerade eine Einweisung vom 'Crash-Instructor'.
Dann gehts rund: Das Fahrzeug überschlägt sich zwei Mal...
... bevor es auch dem Kopf zum Stehen kommt und die beiden nun versuchen sich aus dem Fahrzeug zu befreien.
Schnitt sich ein Stück ab: Der 75-jährige Allev Güzoglu wollte wissen, wie die Rettungsschere funktioniert und probierte es direkt aus.
Auch die 22-jährige Anna probierte das Werkzeug der Feuerwehr aus und spreizte sich eine Tür des weinroten Mazda ab.
Bilder: Alexander Hitz, Dominik Rodriguez, Benjamin Freiter
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